Prähistorische Pfahlbauten

Mit der Anerkennung als Weltkulturerbe bekamen die alpenländischen Pfahlbauten und Pfahlbausiedlungen eine neue Wertschätzung. Bislang nur von einer kleinen Gruppe von Spezialisten bearbeitet, rückten diese prähistorischen Siedlungsreste an den Ufern von Gewässsern oder gar in den Seen ins öffentliche Interesse. Die modernen Tauchausrüstungen und neuartige Feld- und Grabungsansätze führten zu spannenden Erkenntnissen über die Besiedlung Europas und die steinzeitlichen Lebensbedingungen. Harald Hois hat exemplarisch die Grabungen am Attersee verfolgt und für DIVEMASTER den derzeitigen Forschungsstand einschließlich eines Interviews mit dem Grabungsleiter Henrik Pohl zusammengestellt.

Geschichtliches Erbe
„Jungsteinzeit, etwa 3 750 vor Christus bis 3 550 vor Christus, mehrere Kulturschichten von prähistorischen Siedlungsresten, somit mehr als zwei Generationen von Jungsteinzeitmenschen, die hier an den Ufern des Attersees lebten“, Grabungsleiter Henrik Pohl schwärmt von der historischen Tragweite der fünf UNESCO-Pfahlbauten in Österreich, einige davon am Attersee – wer denkt schon bei seinen Tauchgängen am Attersee, dass der Unterwasser-Kontakt mit geschichtlichem Erbe so nahe liegt.

UNESCO-Weltkulturerbe
2011 wurde Österreich sein neuntes UNESCO-Weltkulturerbe zugesprochen die „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“. Als Besonderheit erstreckt sich dieses neue Welterbe nicht nur auf Österreich. Gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien und der Schweiz bilden insgesamt 111 Pfahlbausiedlungen des Alpenraumes grenzübergreifend ein gemeinsames UNESCO-Welterbe. In den österreichischen Seen liegen drei Welterbestationen im Attersee (ÖO) und jeweils eine weitere im Mondsee (OÖ) und Keutschachersee (K).

DIVEMASTER Nr. 100

 

 

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