Buchtipp: Ozeane

OZEANE – DIE GROSSE BILD-ENZYKLOPÄDIE
Ich schreibe diese Buchbesprechungen am Computer, an dem ich
nahezu täglich – viel zu viele – Stunden verbringe.
Vielleicht auch deshalb bespreche ich nur echte
Bücher und keine Datensätze. Bücher vermitteln
ein besonderes haptisches Gefühl, ihre Druckfarben
können angenehm oder unangenehm riechen, ihre Papiere sich gut oder schlecht blättern lassen, mit Seiten, die dick genug sind um nicht durchzuscheinen. Bücher können groß- oder kleinformatig, dick oder dünn, leicht oder schwer sein. Bücher können leicht oder schwer lesbar sein, sowohl von der Typografie und den Kontrasten als auch vom Inhalt. Sie können üppig und hoch qualifiziert oder gar nicht illustriert sein. Bei dieser Bild-Enzyklopädie treffen alle bislang aufgeführten positiven Bewertungskriterien
zu. Bei Hardcover, 512 Seiten und einem Format von 26,0 x
3,8 x 30,8 Zentimeter ist es ein schweres Buch, das angemessen nicht
nur den Untertitel „große“ trägt, sondern bei über 2000 Abbildungen
und Karten auch berechtigt die Bezeichnung Bild-Enzyklopädie. So
elegant und aufwendig wie der repräsentative Umschlag ist die ganze
Bild-Enzyklopädie gestaltet, die in vier Hauptkapitel gegliedert ist.
Die Einleitung vermittelt einen Überblick über die physikalischen
und chemischen Eigenschaften der Meere, über ihre Geologie, über
Wellen und Gezeiten und die Zusammenhänge von Zirkulationen und
Klima. Vertieft werden die Details und Zusammenhänge im Kapitel über die marinen Lebensräume von den Küstenlandschaften bis zu den
Böden der Tiefsee, von den Korallenriffen bis in die polaren Eismeere.
Mit einem systematischen Überblick beginnt das umfassendste Kapitel
„Leben im Meer“, das nicht nur die rezenten Formen sondern auch die
Geschichte des Lebens erfasst. In diesem Kapitel werden alle Lebensformen
in den Meeren charakterisiert und durch die wichtigsten
Artenbeispiele präsentiert. Die Geografie der Meere ist das Thema des
vierten Kapitels. Hier werden nicht nur die ozeanografischen Eigenheiten
aller Ozeane bis ins Detail erläutert sondern auch die großen
erdumspannenden Zusammenhänge aufgezeigt. Dies alles ist ausführlich
mit Texten, exzellentem Bildmaterial, anschaulichen Grafiken und
die geografische Orientierung erleichternden Karten belegt. Womit ich
bei der wichtigsten Eigenschaft einer solchen Bild-Enzyklopädie bin,
dem systematischen, die Suche und das Nachschlagen fördernden Aufbau.
Hier besticht die Durchgängigkeit des doppelseitigen Aufbaus der
behandelten Einzelthemen. Ein Thema kann mit einem Blick auf einer
solchen Doppelseite ganzheitlich erfasst werden. Grafiken und Fotografien
legen optische Schwerpunkte, Zwischenüberschriften ordnen
die klar strukturierten, teilweise unterlegten Themenkästen. Die vier
Hauptkapitel sind mit breiten Farbbändern gekennzeichnet und schon
bei geschlossenem Buch klar erkennbar. Seitenzahlen und eine auf
jeder Seite senkrechte Kapitelüberschrift sowie durchgängige Kolumnentitel
erleichtern die Orientierung innerhalb der Enzyklopädie. Das
siebenseitige Glossar, ein neunseitiges Sachregister mit über 4.000
Suchbegriffen und ein siebenseitiges alphabetisches Kartenregister erlauben
das schnelle Auffinden gesuchter Informationen.
Berücksichtigt man, dass eine solche als Standardwerk zu bezeichnende
Enzyklopädie selbst bei enormen Wissenschaftsfortschritten Jahrzehnte
nutzbar ist, erweist sie sich auch als nachhaltige Anschaffung.
Mit dieser Bild-Enzyklopädie hat Dorling Kindersley zusammen mit
den Autoren David Burnie, Robert Dinnwiddie, Frances Dipper und
Philip Eales, den Co-Autoren Richard Beatty, Kim Bryan, Monty Halls,
Sue und Michael Scott und dem Fachberater John Sparks ein außergewöhnliches
und empfehlenswertes Werk über die Ozeane geschaffen.

Ozeane – Die große Bild-Enzyklopädie:
Dorling Kindersley Verlag
GmbH; 1. Edition 2019. Hardcover,
512 Seiten, über 2.000 farbige
Abb., 26,0 x 3,8 x 31,5 cm.
€ 49,95 – ISBN 978-3831038701

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