„Kein Engländer soll das Boot betreten“

Die letzte Fahrt von UC 71

Für die einen sind es einfach Schrotthaufen mit mehr oder weniger gefährlichen Ladungen und Treibstofftanks, für andere feste Untergründe für Tier- und Pflanzenbesiedlung und für wieder andere einfach mögliche „Schatzkisten“. Für manche aber sind sie Zeugnisse und Monumente – Zeitkapseln gleich – die einen Blick in Techniken, Schicksale und Kulturen vergangener Zeiten beherbergen. Sie interessieren sich wie Dr. Florian Huber, UW-Archäologe, Autor und Medienmacher, für die Geschichten, die diese Wracks in sich bergen. Vor Ort Tauchrecherchen betreiben, Archive durchstöbern, Konstruktionspläne und Einsatzrouten rekonstruieren, vielleicht über noch lebende Zeitzeugen oder deren Verwandte ergänzende Bilder und Dokumente ergattern, ist ihre Profession. Das Zusammengetragene zur Dokumentation verdichten und so ein Schiffsleben aus längst vergangener Zeit wieder lebendig werden zu lassen, ja vielleicht sogar ungeklärte Rätsel zu lösen, macht ein Wrack zu einem beachtenswerten Kulturgut. Mit der Geschichte vom UC 71, seiner letzten Fahrt bis vor Helgoland und der Lösung des 100jährigen Geheimnisses seines Untergangs hat Dr. Florian Huber ein spannendes Kapitel maritimer Geschichte erfasst. Das damalige Handeln – entsprechend den Zeitgedanken einer längst vergangene Epoche der Weltgeschichte – spiegelt sich in den dokumentierten Tagebuchauszügen eines Besatzungsmitglieds wieder. Bilder, Karten und Skizzen vertiefen und belegen die vom Autor zusammengetragenen Abläufe. Dr. Florian Huber legt mit diesem Buch einen gelungenen Sachbericht zur Geschichte eines U-Bootes vor, der sich spannend wie ein Krimi liest.

Dr. Florian Huber: „Kein Engländer soll das Boot betreten!“ – Die letzte Fahrt von UC 71.- Rowohlt Verlag Reinbeck bei Hamburg 2019. Hardcover mit Schutzumschlag, 254 Seiten, zahlreiche Abb., 15,2 x 2,7 x 22,1 cm. Keine Fremdwerbung, 24,00 Euro
ISBN-13: 978-3752830569

 

 

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