Uli Kunz‘ Fotos sind bekannt, aus Film, Funk und Fernsehen, wie man so schön sagt. Ab sofort verrät der Meeresbiologe und Forschungstaucher im divemaster seine Tricks. Unterstützt wird er dabei von »PanOceanPhoto«.
TEXT & FOTOS: ULI KUNZ
Heute klappt unter Wasser gar nichts. In 35 Meter Tiefe
habe ich bei der energischen Suche meines Motivs
durch unvorsichtige Bewegungen mit meinen Flossen
den feinen Schlick aufgewirbelt, der den Boden bedeckt,
mich mehrere Male im Kreis gedreht und dabei versucht, die Kamera
nicht gegen die im Sedimentnebel kaum zu erkennenden Felsblöcke
zu schmettern. Das Licht der Tauchlampe meines Tauchpartners ist
so hell, dass auf meiner Netzhaut nur noch blitzend-explodierende
Punkte erscheinen und ich kann froh sein, dass ich überhaupt noch weiß,
wo oben und unten ist. Dabei erschien der Plan doch so einfach:
Einen Geisterhai, auch Chimäre genannt, in der Nacht im Gegenlicht
zu fotografieren, sodass nur seine unverkennbare Silhouette sichtbar
wird. Aber, wie so häufig, lösen sich die besten Pläne von der Wasseroberfläche
durch unerwartet auftretende Schwierigkeiten beim Tauchgang
und mangelhafte Kooperation des tierischen Motivs schnell in
schlickigen Schlieren auf…
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