Das sogenannte Korallendreieck im südostasiatischen Indopazifik beherbergt die höchste bekannte marine Biodiversität. Ungefähr in seiner Mitte liegt der Archipel Raja Ampat. Er bildet gewissermaßen das Zentrum des Korallendreiecks und übertrifft an Vielfalt alles, was Taucher von anderen Regionen kennen. Werner Fiedler hat die ökologischen Fakten zusammengestellt.
Die Hafenstadt Sorong ungefähr am „Schnabel“ der Vogelkopfhalbinsel von Neuguinea ist gewissermaßen das Tor zum Archipel. Bis hierher bestehen Flugverbindungen; hinaus zu den Inseln gelangt man per Boot. So weit die Anreise insgesamt auch ist, ein sanfter Tourismus hat den Weg in dieses Gebiet geebnet.
In tropischen Meeren gelten Korallenriffe schlechthin als die Kulminationspunkte des Lebens. Diese reich strukturierten Biotope bieten den meisten Fischen und Wirbellosen des Gebietes alles, was sie für ihr Dasein benötigen. Grundsätzlich gilt, dass die Fülle der Korallen auch die der Riffbewohner beeinflusst. Einige Zahlen für Raja Ampat bestätigen
diesen Zusammenhang, wobei man davon auszugehen kann, dass die aktuelle Dokumentation noch nicht vollständig ist. Bisher wurden fast 500 Steinkorallenarten in den Gewässern des Archipels entdeckt – dies sind etwa drei Viertel der weltweit bekannten Spezies. Dementsprechend reichhaltig ist die übrige Meeresfauna, was am Beispiel der allgegenwärtigen Fische besonders auffällt: Schon mehr als 1.400 Arten
wurden bislang beobachtet; gemessen an der für das gesamte Korallendreieck ermittelten Artenvielfalt dürften es wahrscheinlich etliche mehr sein…
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