Page 75 - divemaster Ausgabe 114 - Okt/Nov/Dez 2022
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SPEZIELLE FEATURES.
Kompass: Der Kompass hat zwei Funktionsmodi: für die Überwassernutzung einen GPS-basierenden und für
unter Wasser einen auf magnetischer Basis. Der Kompass ist sehr empfindlich und kann recht leicht abgelenkt
Display mit MIP-Technologie (Memory in Pi- werden, insbesondere durch eine Lampe in der unmittelbaren Nähe. Der Punkt ist bei Garmin bekannt, es wäre
xel) zum Einsatz. Wir empfehlen zum Tauchen schön, wenn hier rasch eine Abhilfe erfolgen würde.
die Helligkeit des Displays dauerhaft auf 100 Herzfrequenzmessung, Pulsoxymetrie: diese erfolgt am Handgelenk (Garmin nennt diese Funktion Elevate™-
Prozent zu setzen. Dies geht zwar zu Lasten Technologie). Man braucht keinen Brustgurt wie bei anderen Herstellern. Beim Tauchen selbst funktioniert es
der Akkulaufzeit, ist aber ein Sicherheitsplus, laut Hersteller nur, wenn der G1 direkt auf der Haut am Handgelenk getragen wird. Über einem Tauchanzug
weil so jederzeit das Display beleuchtet ist und getragen (und das macht aus Gründen der Ablesbarkeit ja durchaus Sinn) funktioniert die Messung gemäß
Garmin nicht beziehungsweise nur unzuverlässig. Somit wird diese Funktion vor allem für Apnoetaucher und
somit ohne weitere Tätigkeit abgelesen werden das Tauchen in warmen Gewässern interessant. Unsere Versuche haben allerdings gezeigt, dass auch durch
kann. Schade ist es, dass man die Displayein- einen Trockentauchanzug die Daten ziemlich zuverlässig gemessen werden.
stellung im Tauchmodus nicht ändern kann. Multisportuhr-Funktionen: und MP3-Player
Unter Wasser wäre der Inversmodus vermut- Smartwatchfunktionen: Der G1 ist mit dem Smartphone (Android, iOS, Windows) koppelbar. Nach erfolgter
lich besser ablesbar als die aktuelle Einstellung. Kopplung werden Anrufe angezeigt, SMS und Social-Media-Benachrichtigungen übertragen sowie auf Kalen-
dertermine hingewiesen.
ARMBAND GPS-Modus: Natürlich kann auch Garmin nicht hexen – der GPS-Modus funktioniert nur über Wasser. Aber es
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Das normallange Silikonarmband ist für die ist doch ein klasse Ersatz für die bekannte Kreuzpeilung mit Kompass. So kann man, sobald man aufgetaucht
ist, den Punkt speichern. Wichtig ist es für die Nutzung, dass man vor dem Abtauchen bereits in den Tauch-
Nutzung an Land und sehr schmale Hand- modus gewechselt hat und die GPS-Suche aktiviert ist.
gelenke. Das Verlängerungsarmband (auch Customizing: Man kann die diversen Anzeigen sehr leicht durch Löschen und Hinzufügen von Apps, Aktivi-
aus Silikon) ist dann für die Nutzung über täten anpassen und über WLAN oder Bluetooth auch weitere Apps hinzufügen.
Tauchanzügen. Das Material ist supersoft, es
trägt sich sehr angenehm und schmiegt sich
prima an.
Der Verschluss schließt durch Sicherungs- Logbuch mit angezeigt, nur nicht so detailreich
haken sehr sicher, man braucht keine Angst wie in der Dive-App.
zu haben, den G1 zu verlieren. Wirklich Die Synchronisierung des Taucherlogbuchs
genial einfach ist das Wechselsystem für das erfolgt zur Garmin Dive-App problemlos per
Armband. Durch das Klick-System (Quick- Bluetooth, wenn man die Garmin Connect-
Fit) kann man im Wortsinn innerhalb von App auch auf dem Smartphone hat, dann
Sekunden das Armband wechseln. Dadurch werden die Daten automatisch auch in diese
ist der G1 gerade für den Urlaub ein sehr gutes eingespielt.
Redundanzgerät. An Land mit dem kurzen Leider hat Garmin immer noch nicht das gro-
Armband als Smartwatch getragen und zum ße Manko beseitig, das wir bereits im letzten
Tauchen dann schnell auf das lange Armband Test angesprochen hatten. Nach wie vor ist die
gewechselt.
DiveApp nur online nutzbar. Offensichtlich
hat Garmin hier noch nicht verstanden, dass
BEDIENFREUNDLICHKEIT es auch Tauchplätze gibt (und das sind nicht
Durch die Vielzahl an Funktionen braucht man wenige), die außerhalb einer Netzabdeckung
einige Zeit, um die verschiedenen Funktionen liegen. Das ist sehr schade, denn bereits wäh-
kennen zu lernen. Es empfiehlt sich, tatsächlich rend des letzten Tests wurde uns von Garmin
einen Blick in die Betriebsanleitung zu werfen. zugesichert, dass dieses Manko bekannt sei und
Denn die Funktionen sind so vielfältig, dass man an einer Lösung arbeite.
man selbst als alter Hase in der Bedienung Auch mit einem PC oder MAC ist der G1 mit
von Smartwatches und Tauchcomputern sonst Hilfe des USB-Ladekabels auslesbar.
öfters mal ins Raten gerät.
Der G1 hat fünf Bedientasten. Diese sind von
den Funktionen her grundsätzlich logisch, links: Die unterschiedlichen Anzeigen des G1 unter
Wasser. Leider ist das Display schlecht ablesbar.
man sollte aber einmal im Manual nachgelesen unten: Der Armbandwechsel dagegen ist genial.
haben, wie die Bedienlogik ist. Dann hat man
sich schnell an die Benutzung gewöhnt.
LOGBUCH & SOFTWARE
Das interne Logbuch hat eine Kapazität von
32 Gigabyte. Für den Download gibt es eine
eigene App – die Garmin Dive-App. Diese ist
speziell für die taucherischen Daten optimiert.
Für alle anderen Funktionen gibt es die Garmin
Connect App. Aber auch in dieser wird das
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