Page 55 - divemaster Ausgabe 114 - Okt/Nov/Dez 2022

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NATUR l EXPEDITION l WISSENSCHAFT l MEDIZIN l AUSBILDUNG l TECHNIK l FOTO l HISTORIE

Eigentlich schade! Das obere Bild eines Walhais
wurde so fotografiert, dass man das Tier in seinem
natürlichen Lebensraum betrachten kann und hät-
te somit kaum eine Chance auf einem der vielen
Fotowettbewerbe.
Und ja, natürlich hat Fotograf Herbert Frei das
Plankton "extra" angeblitzt.
Ganz im Gegenteil zur unteren Aufnahme, wo
die Blitzreflektion der Schwebeteilchen nicht das
Objektiv erreicht und wo das Bild im Nachgang via
Photoshop auch noch "gesäubert" wurde.
Was nun besser ist, entscheidet der Betrachter.

Ein Mikrometer (µm), in Zahlen ausge- Ausschnitte viel größerer Objekte bei ent- Wir selber haben bei einem Urlaub am
drückt 0,000 001Meter, ist ein Tausendstel sprechenden Lupen und Mikroskopen be- Meer, wo wir neben den üblichen Strand-
Millimeter. Biologisch ist das Bakteriengrö- obachten. utensilien, den Tauchausrüstungen auch
ße bei etwa einem Mikrometer, Einzellern Das entscheidende bei all diesen Beobach- noch ein kleines Exkursionsmikroskop
bei etwa 10 bis 100 Mikrometern, mehr- tungen ist, dass man alles im lebenden Zu- dabei hatten, ganz neue Urlaubserfahrungen
zelligen Algen und Tieren an etwa 50 Mik- stand beobachten und über einen entspre- gemacht.
rometer bis zu den schon erwähnten Süß- chenden Zeitraum im Foto oder auch im
wassermilben im Millimeterbereich. Aber Video festhalten und Dokumentieren kann. VOM ABENTEUER DES ENTDECKENS
auch Wasserflöhe, Hüpferlinge, Kleinkrebse, Ich gebe zu, meine erste Aufforderung statt
Fischeiern ebenso wie viele Moostierchen, DEM LEBEN AUF DER SPUR aufs Handy mal ins Mikroskop zu schauen
einzelne Nesseltiere oder viele Larven fallen "Lebend beobachten" auch das ist eine neue bedurfte eines gewissen Nachdrucks. Und
in diese Größenordnungen. Es sind zig tau- Dimension, wenn man in ein solches Lebe- die ersten Einblicke waren sicher mehr der
sende Arten, die man sich neu erschließen wesen sozusagen hineinschauen kann. Bei Höflichkeit als dem Interesse geschuldet.
kann, bis hin zu den immer gefragten Bär- Einzellern lassen sich die Vorgänge in den Zudem brauchte es einer kleinen Hilfe-
tierchen. Zellen beobachten, bei Mehrzellern die Ab- stellung alles richtig zu machen. Einblick,
Je nach optischer Ausstattung reichen dann läufe in den Organen bis hinunter zu einzel- wie und wo scharf stellen oder das Objekt
die Vergrößerungen von etwa zehnfach bis nen Gewebezellen. Nicht nur der Blick in zu verschieben bedurfte einer kurzen An-
etwa 2.400 fach bei entsprechenden Licht- diese Winzlinge ist möglich sondern man leitung.
mikroskopen. kann ihr Jagd- und Fressverhalten, kurz ihr Etwas gesehen zu haben, was sich bewegt,
Unter Lupenvergrößerungen kann man Verhalten in allen Lebensphasen bestaunen. war der zündende Funke für alle. Ist da
auch größere Objekte wie Insektenlarven Und es wird ein Staunen, was diese Mikro- noch etwas... genau, da schwimmt noch
beobachten. Natürlich lassen sich auch welt alles zu bieten hat. etwas und da bewegt sich noch etwas ver-

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