Page 56 - divemaster Ausgabe 114 - Okt/Nov/Dez 2022
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mikro kosmos
MIKROSKOPIEREN RICHTIG!
1. : Auf den sauberen Objektträger einen Wasser-
oder Probentropfen aufbringen.
2. : War es noch kein Probentropfen, Untersu-
chungsojekt in den Tropfen einbringen.
3. : Deckglas seitlich so an den Tropfen bringen,
dass der Tropfen in die Ecke fließt.
4. -5.: Deckglas langsam ohne Luftblasenein-
schluss auf den Tropfen absenken.
HIER IST UNSER MIKRO-LABOR:
Proben können zu jeder Tages- und Nachtzeit, Eine Planktonprobe aus der Ostsee. Meist ist alles
über das ganze Jahr hinweg und in allen Tiefen in Bewegung und Schärfe und Ausschnitt müssen
entnommen werden. Je schneller die Proben stetig nachreguliert werden ( Foto: S. Kaehlert).
untersucht werden, desto unverfälschter ist das
Ergebnis, da auch im Wassertropfen Räuber- steckt hinter einem Algenfetzen. Ab jetzt
Beute-Verhältnisse bestehen. Proben unbedingt
wieder freisetzen. Das gilt vor allem für Insekten- wurde aus Gezeitentümpeln, von Schnor-
larven und Kleinkrebse. chelgängen, von jedem Tauchgang eine
kleine Wasserprobe, ein kleines Algenstück,
eine Bodenprobe in einem kleinen Kunst-
stofffläschchen zum Mikroskopieren mit
gebracht. Der Forscher- und Entdeckergeist
war in allen geweckt.
"Diese Probe hatte noch keiner untersucht,
wenn hier überhaupt schon einmal Proben
genommen wurden." Leider war damals
die Internetwelt noch nicht so üppig in der
Bestimmungshilfe, aber wir konnten mit
Vergleichen zumindest Zuordnungen vor-
nehmen. Und auch die digitale Foto- und
Videowelt war auf solche Exkurse noch
nicht so ausgereift wie heute.
LICHTMIKROSKOPE FÜR LEBENDIGES
Um Lebendiges im Wassertropfen zu beob-
achten ist das Lichtmikroskop das geeignete
Instrument. Wer foto- oder videografisch
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