Page 64 - divemaster Ausgabe 114 - Okt/Nov/Dez 2022
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naturschutz
                                                                                werden, weil die geltenden Bestimmungen
                                                                                sowohl in Deutschland als auch in Litauen
                                                                                die Durchführung nicht erlaubten. Trotzdem
                                                                                konnten wir auch in diesen zwei Jahren zwei
                                                                                Wracks vor der litauischen und zwei Wracks
                                                                                vor Rügen von Netzen befreien.
                                                                                AUSWEITUNG AUF DIE GANZE OSTSEE
                                                                                Im Mai 2022 waren wir für mehrere Tage vor
                                                                                der Insel Rügen aktiv. Zum ersten Mal war es
                                                                                möglich ein Projektwochenende mit fast 30
                                                                                Tauchern und fünf Nichttauchern durchzu-
                                                                                führen.  Auf Rügen arbeiten wir mit Wolfgang
                                                                                Frank von der Tauchbasis Prora in Binz zusam-
                                                                                men (siehe auch ab Seite xxx). Er brachte uns
                                                                                zum Wrack eines nicht identifizierten Gaffel-
                                                                                schoners. Das Wrack liegt auf 30 Meter und es
                                                                                war voller Netze. Diese Netze wurden durch
                                                                                die Strömung teilweise in das Wrack hinein-
                                                                                gedrückt. Es gestaltete sich nicht ganz einfach
                                                                                sie vom Wrack zu lösen. Bei dieser Arbeit ist
                                                                                es sehr wichtig, dass wir gerade an den alten
                                                                                Wracks nichts beschädigen. Der kleine Gaffel-
                                                                                schoner, an dem wir gearbeitet haben, ist knapp
                                                                                30 Meter lang. Um die Sicherheit der Taucher,
                                                                                die an den Netzen arbeiten, zu gewährleisten,
                                                                                können nicht alle Taucher gleichzeitig am
                                                                                Wrack aktiv sein. Die Teams im Wasser haben
                                                                                eine maximale Größe von vier Tauchern. Am
                                                                                Wrack arbeiten nicht mehr als zwei Teams zur
                                                                                gleichen Zeit. Wir haben keine festen Teams.
                                                                                Jeder, der helfen möchte und die nötige Aus-
                                                                                bildung mitbringt, ist herzlich willkommen.
                                                                                Die Teams werden so eingeteilt, dass im Netze
                                                                                bergen noch unerfahreneren Taucher von sol-
                                                                                chen unterstützt werden, die schon an anderen
                                                                                Projektwochen teilgenommen haben. Die Ein-
                                                                                teilung der Teams übernimmt unser Experte
                                                                                Tom Kürten. Er bestimmt wo Hebesäcke an-
                                                                                gebracht und wo das Netz geschnitten wird.
                                                                                Bei unserer Arbeit vor Rügen werden wir seit
                                                                                Anfang 2021 von einer deutschen Tauchgruppe
                                                                                von Greenpeace unterstützt. Wir freuen uns
                                                                                sehr über diese großartige Zusammenarbeit.
                                                                                Das Ergebnis der guten Zusammenarbeit aller
                                                                                Teams was, dass wir an diesem Wochenende
                                                                                von dem Gaffelschoner fast 400 Kilo Netze
                                                                                bergen konnten.

                                                                                RÜGEN, EIN ZWEITER SCHWERPUNKT
                                                                                Vor Rügen wartet noch sehr viel Arbeit auf uns.
                                                                                Laut Wolfgangs Informationen gibt es rund um
                                                                                die Insel Rügen mehr als 1.500 Wracks und an
                                                                                allen hängen Netze. Seit letztem Jahr nehmen
                                                                                wir an den Wracks Wasserproben, die unter
                                                                                anderem auf Mikroplastik untersucht werden.
                                                                                Ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der
                                                                                Universität Kiel durchgeführt wird.  Erste Er-




                                                                                Links: Fast bis zur Oberfläche reicht das Stück für
                                                                                Stück vom Wrack gelöste Netz.
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