Page 74 - divemaster Ausgabe 114 - Okt/Nov/Dez 2022
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test: garmin descent g1
SMARTDIVEWATCH II Leider wird wiederum an der Bedienungs-
anleitung gespart. Der Lieferung liegt eine ge-
druckte Kurzbedienungsanleitung in Deutsch
bei. Leider ist sie nicht mehr, wie beim Vor-
gänger, wirklich ausführlich. Sie beschreibt nur
ein paar Grundfunktionen, für genauere Infos
muss man das ausführliche Manual von der
Homepage downloaden. Das ist schade, denn
gerade beim Einrichten eines so komplexen
Tauchcomputers muss man doch ab und zu
im Manuel hin- und herblättern. Und das geht
mit einer Papierversion eben einfacher als mit
einer elektronischen, dann auch noch oft auf
dem kleinen Smartphonedisplay.
DEKOMPRESSIONSPROGRAMM
Das ausgewählte Dekompressionsprogramm
ist ein Bühlmann-ZHL-16c-Algorithmus mit
Gradientfaktoren, bei denen man entweder
voreingestellte übernehmen oder diese auch
frei selbst einstellen kann. Über die Gradient-
faktoren lassen sich somit auch individuell
Garmin erweitert beständig seine Deepstops definieren.
tauchfähige Smartwatchreihe. Im Programm integriert ist ein Safetystopp auf
Das neueste Kind der Familie ist der fünf Meter mit drei Minuten Dauer. Wenn man
einen Tauchgang mit Dekompressionspausen
G1. Tessen von Glasow war mit der macht, dann entfällt der Sicherheitsstopp be-
günstigen Smartwatch tauchen. ziehungsweise ist dieser in der Gesamtdekom-
pressionszeit enthalten.
TEXT & UW-FOTOS: TESSEN VON GLASOW DISPLAY
PRODUKTFOTOS: HERSTELLER Das Display ist durch Saphirglas geschützt, im
Uhrenbereich das härteste mögliche Material.
Mit einem Durchmesser von 23 Millimeter
ie schon der Mk1, ist der G1 21 Tagen im Smartwatchmodus sind möglich, (0,9 '', Auflösung 176x176 Pixel) ist es im Ver-
eine Smartwatch, die auch die im Energiesparmodus sogar bis zu 48 Tagen. gleich zum Mk2i schon um einiges kleiner. Als
Funktion eines Tauchcomputers Die Angaben zum Tauchmodus passen im Displaytechnologie kommt ein monochromes
beinhaltet - erstmals zu einem Kaltwasser – im Gegensatz zu den Angaben
Preis deutlich unter der 1.000 Euro Marke! beim Mk2i – allerdings überhaupt nicht zu
unseren Erfahrungen. Nach maximal zehn FUNKTIONSUMFANG
ÄUSSERLICHKEITEN Stunden musste der G1 nachgeladen werden.
Das Gehäuse ist aus einem faserverstärkten Als reinen Marketinggag sehen wir die „Solar- Der G1 ist ein luftintegrierter Tauchcomputer
mit folgenden Features:
Kunststoff (Polymer) gefertigt. Es macht einen ladefunktion“ im zusätzlichen G1 Solar Model • Integrierte Sensoren, einschließlich 3-Achsen-
robusten Eindruck und sieht außerdem ziem- Dies funktioniert zwar grundsätzlich. Aller- Kompass, Gyroskop und barometrischem Höhen-
lich gut aus. Aufgrund seiner Größe ist der G1 dings bedingt diese, dass das Gerät praktisch messer, sowie GPS und GLONASS zum Markieren
auch über Wasser sehr angenehm zu tragen. Er in der prallen Sonne liegen muss, um nach der Ein- und Auftauchpunkte 1 des Tauchgangs
• Unterstützt Singlegas, Multigas (Trimix und Ni-
wiegt 66 Gramm, Der Durchmesser beträgt ein paar Stunden wenige Prozent Ladung ge- trox), Rebreathertauchen mit Setpoint, Gauge-Mo-
45,5 Millimeter und die Dicke 15,2 Millimeter. wonnen zu haben. Das ist gerade für den Akku dus und Apnoetauchgänge. Außerdem gibt es den
Das sind Werte einer „normalen“ Armband- nicht zu empfehlen, die Lebensdauer wird Modus „Apnoejagd“, der für Harpunetttis gedacht
uhr. Der G1 hat einen Lithium-Ionen-Akku durch zu viel Hitze deutlich reduziert. Und ist – worüber sich natürlich trefflich streiten lässt.
an Bord. Dieser wird über USB-Anschluss auch für die sonstige Elektronik ist das Liegen • Tauchgänge lassen sich direkt auf dem Gerät
planen.
mit speziellem Adapter für den G1 (ist der in der direkten Sonne nicht zu empfehlen. An • Der G 1 ist über die garmineigene App „Garmin
Lieferung beiliegt) geladen. Die Betriebsdauer dieser Stelle kann also getrost zum 100 Euro Dive“ sehr einfach auszulesen. Wer es möchte, kann
des Akkus wird vom Hersteller mit bis zu 25 günstigeren Modell ohne Solarladefunktion dann auch die Tauchgangsdaten teilen.
Stunden im Tauchmodus angegeben. Bis zu greifen.
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