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test: garmin descent g1




        SMARTDIVEWATCH  II                                                      Leider wird wiederum an der Bedienungs-

                                                                                anleitung gespart. Der Lieferung liegt eine ge-
                                                                                druckte Kurzbedienungsanleitung in Deutsch
                                                                                bei. Leider ist sie nicht mehr, wie beim Vor-
                                                                                gänger, wirklich ausführlich. Sie beschreibt nur
                                                                                ein paar Grundfunktionen, für genauere Infos
                                                                                muss man das ausführliche Manual von der
                                                                                Homepage downloaden. Das ist schade, denn
                                                                                gerade beim Einrichten eines so komplexen
                                                                                Tauchcomputers muss man doch ab und zu
                                                                                im Manuel hin- und herblättern. Und das geht
                                                                                mit einer Papierversion eben einfacher als mit
                                                                                einer elektronischen, dann auch noch oft auf
                                                                                dem kleinen Smartphonedisplay.

                                                                                DEKOMPRESSIONSPROGRAMM
                                                                                Das ausgewählte Dekompressionsprogramm
                                                                                ist ein Bühlmann-ZHL-16c-Algorithmus mit
                                                                                Gradientfaktoren, bei denen man entweder
                                                                                voreingestellte übernehmen oder diese auch
                                                                                frei selbst einstellen kann. Über die Gradient-
                                                                                faktoren lassen sich somit auch individuell
                                            Garmin erweitert beständig seine    Deepstops definieren.
                                            tauchfähige Smartwatchreihe.        Im Programm integriert ist ein Safetystopp auf
                                            Das neueste Kind der Familie ist der   fünf Meter mit drei Minuten Dauer. Wenn man
                                                                                einen Tauchgang mit Dekompressionspausen
                                            G1. Tessen von Glasow war mit der   macht, dann entfällt der Sicherheitsstopp be-
                                            günstigen Smartwatch tauchen.       ziehungsweise ist dieser in der Gesamtdekom-
                                                                                pressionszeit enthalten.

                                         TEXT & UW-FOTOS: TESSEN VON GLASOW     DISPLAY
                                                   PRODUKTFOTOS: HERSTELLER     Das Display ist durch Saphirglas geschützt, im
                                                                                Uhrenbereich das härteste mögliche Material.
                                                                                Mit einem Durchmesser von 23 Millimeter
                    ie schon der Mk1, ist der G1   21 Tagen im Smartwatchmodus sind möglich,   (0,9 '', Auflösung 176x176 Pixel) ist es im Ver-
                   eine Smartwatch, die auch die   im Energiesparmodus sogar bis zu 48 Tagen.  gleich zum Mk2i schon um einiges kleiner. Als
                  Funktion eines Tauchcomputers   Die Angaben zum Tauchmodus passen im   Displaytechnologie kommt ein monochromes
                beinhaltet - erstmals zu einem   Kaltwasser – im Gegensatz zu den Angaben
        Preis deutlich unter der 1.000 Euro Marke!  beim Mk2i – allerdings überhaupt nicht zu
                                            unseren Erfahrungen. Nach maximal zehn   FUNKTIONSUMFANG
        ÄUSSERLICHKEITEN                    Stunden musste der G1 nachgeladen werden.
        Das Gehäuse ist aus einem faserverstärkten   Als reinen Marketinggag sehen wir die „Solar-   Der G1 ist ein luftintegrierter Tauchcomputer
                                                                                  mit folgenden Features:
        Kunststoff (Polymer) gefertigt. Es macht einen   ladefunktion“ im zusätzlichen G1 Solar Model   •  Integrierte Sensoren, einschließlich 3-Achsen-
        robusten Eindruck und sieht außerdem ziem-  Dies funktioniert zwar grundsätzlich. Aller-  Kompass, Gyroskop und barometrischem Höhen-
        lich gut aus. Aufgrund seiner Größe ist der G1   dings bedingt diese, dass das Gerät praktisch   messer, sowie GPS und GLONASS zum Markieren
        auch über Wasser sehr angenehm zu tragen. Er   in der prallen Sonne liegen muss, um nach   der Ein- und Auftauchpunkte 1 des Tauchgangs
                                                                                  •  Unterstützt Singlegas, Multigas (Trimix und Ni-
        wiegt 66 Gramm, Der Durchmesser beträgt   ein paar Stunden wenige Prozent Ladung ge-  trox), Rebreathertauchen mit Setpoint, Gauge-Mo-
        45,5 Millimeter und die Dicke 15,2 Millimeter.   wonnen zu haben.  Das ist gerade für den Akku   dus und Apnoetauchgänge. Außerdem gibt es den
        Das sind Werte einer „normalen“ Armband-  nicht zu empfehlen, die Lebensdauer wird   Modus „Apnoejagd“, der für Harpunetttis gedacht
        uhr. Der G1 hat einen Lithium-Ionen-Akku   durch zu viel Hitze deutlich reduziert. Und   ist – worüber sich natürlich trefflich streiten lässt.
        an Bord. Dieser wird über USB-Anschluss   auch für die sonstige Elektronik ist das Liegen   •  Tauchgänge lassen sich direkt auf dem Gerät
                                                                                  planen.
        mit speziellem Adapter für den G1 (ist der   in der direkten Sonne nicht zu empfehlen. An   •  Der G 1 ist über die garmineigene App „Garmin
        Lieferung beiliegt) geladen.  Die Betriebsdauer   dieser Stelle kann also getrost zum 100 Euro   Dive“ sehr einfach auszulesen. Wer es möchte, kann
        des Akkus wird vom Hersteller mit bis zu 25   günstigeren Modell ohne Solarladefunktion   dann auch die Tauchgangsdaten teilen.
        Stunden im Tauchmodus angegeben. Bis zu   greifen.




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