Page 68 - divemaster Ausgabe 115-JanFebMrz23-Testlesen
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smart phone gehäuse
UNSERE AUSRÜSTUNG:
Besten Dank an die Firma PanOcenPhoto, die uns die Gehäuse Seatouch4 von Divevolk und das Diveshot
von Easydive zur Verfügung gestellt hat.
UNENTBEHRLICH!
Unsere Smartphones sind klein, leicht und hand- Besten Dank auch an die Firma Marlin Die uns die kompakte Einheit aus Smartphone Gehäuse Kraken,
Kameraschiene, Arm, Weitwinkelvorsatzlinse und Videoleuchte Kraken Hydra 5000 zur Verfügung gestellt hat.
lich. Da wir die elektronischen Begleiter täglich Die meisten unserer Fotos wurden mit dem Smartphone Samsung Galaxy S7 aufgenommen. Mit Lampe
nutzen, sind wir vertraut mit ihrem Umgang. ergeben sich interessante und kreative Bildkompositionen, die durchaus mit einer SRL konkurrieren können.
Dies ist einer der wesentlichen Vorteile der Eingeflossen sind auch die Erfahrungen die unser Chefredakteur Dietmar Fuchs mit seinem privat gekauf-
Smartphone-Fotografie gegenüber Kompakt- tem Sealife Gehäuse und seinem iPhone 12 Pro Max gemacht hat. Die Qualität der Fotos können Sie in seinem
kameras, Actioncam oder Spiegelreflex und Uhrenartiekl im divemaster #114 beurteilen. Ausreichend für den professionellen Druck sind sie allemal.
Systemkamera. Allerdings gibt es auch diverse
Nachteile, die man in Kauf nehmen muss und
die nicht so ohne weiteres zu eliminieren sind.
Der wohl wesentliche Nachteil besteht darin, dass
der interne Blitz des Smartphones kaum nutzbar
ist. Er ist viel zu nah an der Linse und hinter der
Frontscheibe des Gehäuses, so dass Reflexionen
an der Scheibe und Streulichter an Schwebeteil-
chen die Bildergebnisse sehr stark einschränken.
Eine Lösung des Problems wäre die Ansteuerung
eines externen Blitzes über Lichtwellenleiter. Es ist
eine bekannte Technik, die bei der Fotografie mit
Kompaktkameras normaler Standard ist. Unsere
Recherchen über dieses Thema waren interessant Mit Lampe ergeben sich interessante Gestaltungsmöglichkeiten durch gezielte Beleuchtung.
und leider auch ernüchternd. Entweder haben
sich die Hersteller von geeigneten Blitzgeräten
noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt
oder man erklärt, dass sich bei Versuchen gezeigt
hat, dass die Synchronisation von Smartphone-
blitz und externen Blitz über Lichtwellenleiter
nicht funktioniert. Dies scheint auf den ersten
Blick verwunderlich und nicht zufriedenstellend,
zumal bei der Unterwasser-Fotografie mit Kom-
paktkameras die Synchronisation problemlos
funktioniert. Eine tatsächlich plausible und exakte
Erklärung bekamen wir von Matthias Heinrichs,
der Entwickler des gleichnamentlichen Adapters.
Demnach nehmen die Smartphone Kameras bei
eingeschaltetem Blitz nicht nur ein Foto, sondern
zahlreiche Fotos auf.
BLITZE UNGNENÜGEND!
Der LED- Blitz ist dann auch länger an als es für
die Verschlusszeit einer Aufnahme erforderlich
wäre. Die einzelnen Bilder setzt dann die interne
Software zu einem optimierten Gesamtbild zu-
sammen. Dies erklärt auch die hohe Bildquali-
tät bei schlechten Lichtverhältnissen. Der im
Smartphone verbaute „Blitz“ ist in Wirklichkeit
eine LED-Leuchte, die für die kurze Dauer der
Bilderaufzeichnung Licht abstrahlt. Diese kurze
Leuchtdauer erscheint uns nur als Blitz. Da das
abgestrahlte Licht kein Blitz im herkömmlichen
Sinn ist, gelingt die Synchronisation eines ex-
ternen Blitzes über Lichtwellenleiter nicht und
ist kaum zu realisieren. Elektronisch wäre das
Problem sicher lösbar, jedoch mit erheblichem
Aufwand und Kosten verbunden, zumal bei Auch bei Nahaufnahmen sind die Ergebnisse erstaunlich gut.
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