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Schleie, Trüsche bis zum Zander zu be-
            herbergen. Besonders empfehlenswert sind
            Kanutouren in Richtung der neun Inseln, in
            deren Umfeld beim Schnorcheln überra-
            schend verschiedene Süßwasserlebensräu-
            me zu sehen sind. Die Reusen des Fischers
            dürfen als interessante Foto-Plätze gelten.
                                                                                      Auf Kanutour zur Sonnenbucht des Stechlin
            Wer es liebt, über die grünen Wiesen ver-
            schiedenster Wasserpflanzen zu schnor-
            cheln oder zu tauchen sowie nach den
            darin steckenden Fischen und Krebsen   Besonders an den großen Seen wird den Urlaubern und Seenforschern viel angeboten - über wie unter Wasser.
            Ausschau zu halten, entdeckt das Idealre-  So kann man praktisch Tauchspots auch an entlegenen Ufern errreichen.
            vier mit 20 bis 30 Wasserpflanzen-Arten im
            Kolbatzer Mühlteich. In diesem früheren
            Mühlteich von See-Größe kann sich der
            subjektive Eindruck, man würde bei glas-
            klarem Wasser über artenreiche Süßwasser-
            dschungel inclusive „fleischfressendem“
            Wasserschlauch gleiten und die darin
            wimmelnden Rotfedern bewundern, genau-
            so einstellen wie im Litoral des Schladitzer
            Sees bei Leipzig.
            Umweltinteressierte Taucher sehen und be-
            stimmen gern Characeen oder Armleuch-
            teralgen. Diese höchstentwickelten Algen
            des Süßwassers haben keine gasgefüllten
            Leitungsbahnen wie die echten Wasser-
            pflanzen und können deshalb je nach Licht-
            angebot bis hinunter in 25 Meter Wasser-
            tiefe wachsen. Der ideale Characeen-See
            ist „Fontanes literarischer Zaubersee“, der
            Stechlin. Dort wachsen die verschiedenen   Fährmann, hol über! Die Luzinfähre wird von Hand am Seil entlang gekurbelt und nimmt
            Armleuchteralgen in bodendeckenden   auch Taucher mit auf die andere Seeseite.
            Teppichen, halbrunden Hügeln und auch
            in beinahe Barockhecken-Form. Doch auch
            im Schmalen Luzin, im Carwitzer See, im
            Kolbatzer Teich, im Gröberner See und
            im Schladitzer See sind die interessanten
            drahtigen Quirle der Characeen in höchst
            unterschiedlichen „Bauarten“ zu entdecken.
            Pflanzenreiche Seen werden in Fischerei-
            kreisen auch als Hecht-Schlei-Seen-Typ ge-
            handelt, insofern lassen sich im Carwitzer
            See, im Kolbatzer Teich und im Gröberner
            See besonders gut Schleien beobachten.
            Schleien sind und bleiben „Charakter-
            köpfe“. Die meisten Hechte stehen beim
            Herannahen von Tauchern entspannt im
            Wasser, doch Schleien liegen mal träge im
            Sediment, oder trüben das Wasser durch
            Wühlen im Grund, sind gleich darauf wie




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                                                 Braunsbedra am Geiseltalsee hat einen modernen Yachthafen
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