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medizin
geschwindigkeiten in den kleinen Atemwegen ihrerseits zur Obstruk- Grafik: Stephanie Naglschmid/ILVA
tion; diese Mechanismen werden durch Anstrengung und Hyperven-
tilation verstärkt.
Trotz dieser prinzipiellen Gefahren sind Asthmatiker heutzutage
nicht grundsätzlich vom Tauchsport ausgeschlossen, das heißt es be-
steht keine absolute Kontraindikation gegenüber der Erteilung einer
Tauchtauglichkeit. Entsprechend wichtig ist bei bekanntem Asthma
bronchiale die regelmäßige Vorstellung beim Lungenfacharzt bzw. bei
erstmaligem Auftreten von unklarem Husten und Luftnot die weitere Grafik 3: Schematische Darstellung einer arteriellen Gasembolie
Diagnostik durch Haus- und Lungenfacharzt. und deren Folgen. Eine Gasblase verstopft eine Arteriole, sodass die
nachfolgende Versorgung mit sauerstoff- und nährstoffhaltigem Blut ab-
Bei guter Asthmakontrolle mit den entsprechenden Medikamenten, geschnitten ist. Es kommt zur Entzündung und zum Gewebeuntergang
wie Dosieraerosolen oder Pulverinhalatoren, und Beschwerdefrei- in den entsprechenden betroffenen Organen, wie insbesondere im Ge-
heit ist eine Tauchtauglichkeit unter Berücksichtigung von Art und hirn und im Rückenmark oder in den Herzkranzgefäßen bzw. prinzipiell
Schwere des Asthmas gegeben. in jedem arteriell versorgten Organ (zum Beispiel Haut, Augen etc.) .
Daher besteht bei einem kontrolliertem Asthma, einem intermittie-
III. COPD & TAUCHEN IV. ARTERIELLE GASEMBOLIE ALS FOLGE DES
Kennzeichen der COPD sind andauernde Entzündung mit stark ver- AIR TRAPPING MIT LUNGENBAROTRAUMA
mehrter Sekretbildung und dauerhaftem Muskelspasmus. Durch einen (Partial-) Lungenriss können Gasblasen (Atemgas, nicht
Akute Verschlechterung der COPD und Begleiterkrankungen tragen Stickstoff) in den arteriellen Kreislauf insbesondere in kleine Arteriolen
zum Schweregrad der Erkrankung bei. mit darauffolgenden gasembolischen Verschlüssen in den Endarterien
Fortschreiten irreparabler Einschränkungen der Lungenfunktion. des Gehirns, des Rückenmarks oder der Koronargefäße gelangen. Dieses
Lungenemphysem mit Hyperinflation (Überblähung) und irreparabler Krankheitsbild wird arterielle Gasembolie genannt (AGE).
Zerstörung der Alveolen und Abnahme der Elastizität der Lunge. Die AGE ist eine gefürchtete Komplikation eines pulmonalen Baro-
traumas, da sie mit einer hohen Mortalität (Sterblichkeit) assoziiert ist.
Die AGE lässt sich im Rahmen der Tauchunfallklassifikation als DCI (de-
rendem (phasenweise auftretendem) Asthma sowie bei einem teilweise compression illness = Dekompressionsunfall) einordnen.
kontrolliertem Asthma bei stabiler Lungenfunktion nur eine relative
Kontraindikation.
Anhand bestimmter Fragebögen zur Asthmakontrolle, zum Beispiel der (Spirometrie beim Haus- und Lungenfacharzt) normal ist. Tauche-
Asthma Control Test (ACT), der Asthma-typische Symptome abfragt rinnen und Tauchern, deren Asthma nur teilweise kontrolliert ist, ist
sowie anhand der Messung der persönlichen Tagesform abhängigen prinzipiell vom Tauchen abzuraten. Ein unkontrolliertes Asthma bzw.
Atemwegsobstruktion mittels eines handlichen Peak-Flow-Meters, kann ein kürzlich zurückliegender Asthmaanfall stellen ebenso absolute Kon-
die aktuelle Beschwerdesymptomatik des Asthmas kontrolliert und traindikationen gegenüber Tauchen dar.
auch direkt vor dem Tauchgang überprüft werden.
Eine absolute Kontraindikation besteht hingegen bei einem nicht COPD UND TAUCHSPORT
kontrollierten bzw. nicht ausreichend kontrollierten Asthma, einem Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist wie oben
Belastungs- und/oder kälteinduzierten Asthma sowie bei einer akuten bereits ausgeführt eine häufige, aber verhinderbare und fortschreitende
Verschlechterung des Asthmas bis zum akuten Asthmaanfall. chronische Atemwegserkrankung, die durch eine chronische Entzün-
In allen aufgeführten Fällen sollte unabhängig von der Frage einer dung charakterisiert ist. Diese wird zu 90 Prozent durch Rauchen verur-
Tauchtauglichkeit der Hausarzt und der Lungenfacharzt konsultiert sacht und infolgedessen kommt es zur nicht-reversiblen Atemwegsobst-
werden. Info-Box II. fasst die wesentlichen Punkte zur Tauchtauglichkeit ruktion mit den Symptomen Husten, Luftnot und Hypoxie.
und Asthma bronchiale zusammen. Bei dieser Erkrankung kommt es vor allem beim fortgesetzten Zigaret-
Zusammenfassend können folgende Regeln und Empfehlungen zur tenrauchen zum Fortschreiten irreparabler Einschränkungen der Lun-
Tauchtauglichkeit bei Vorliegen eines Asthma bronchiale formuliert genstruktur und der Lungenfunktion. Durch diese irreparable Zerstö-
werden: Taucherinnen und Taucher mit einem kontrollierten Asthma rung der Alveolen kommt es zur Ausbildung eines Lungenemphysems
können tauchen und sollten vor jedem Tauchgang eine Peak-Flow- mit Überblähung (unter normobaren Bedingungen, das heißt über Wasser)
Messung durchführen, um die Verengung der Atemwege einfach und und dadurch zur Abnahme der Elastizität der Lunge (Abb. 2). Eine Zu-
verlässlich zu überprüfen. Die Messung sollte mehr als 80 Prozent des sammenfassung zur COPD und Tauchsport gibt Info-Box III. Neben häufig
Bestwerts betragen. Taucherinnen und Taucher, die seit Jahren be- bestehenden Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) bei Patientinnen
schwerdefrei sind, zum Beispiel nach kindlichem Asthma, können und Patienten mit COPD, wie Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen
tauchen. Taucherinnen und Taucher mit intermittierendem Asthma, sowie Diabetes mellitus, welche die körperliche Leistungsfähigkeit und
das heißt mit unregelmäßig auftretenden und verhältnismäßig seltenen damit die Fähigkeit zur Erlangung einer Tauchtauglichkeit einschrän-
Beschwerden, können tauchen, wenn die Lungenfunktionsüberprüfung ken, bestehen erhebliche Gefahren beim Tauchen bei fortgeschrittenen
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