Eifel Maare

Aus der Luft betrachtet sehen sie wie blaue Perlen aus – die Maare, mitten zwischen
Feldern und Waldgebieten der Eifel-Landschaft. Mit Maar bezeichnet man einen
trichterförmigen runden See vulkanischen Ursprungs – das Wort selbst leitet sich
wahrscheinlich vom lateinischen Wort „mare“, also Meer ab – es gibt keinen Zufluss
und keinen Ablauf. Kenner sagen, es seien mit die schönsten Süßwassertauchplätze.
Claudia Weber-Gebert hat dieses außergewöhnliche Unterwasser-Naturschutzgebiet
für DIVEMASTER genauer unter die Lupe genommen.

Die Entstehung
Fällt der Begriff vulkanische Tätigkeit,
denkt man automatisch an große Vulkankegel
mit hoch in die Luft schießenden Rauch- und
Gaswolken, an verheerende Staub- und Aschwolken, glühende Lavaströme und klastische Ströme.
Doch dies ist nur eine Form des Vulkanismus.
In der Eifel hat sich ein solches Szenario nicht
abgespielt. Man kennt aber auch andere Formen des Vulkanismus, z. B. Heißwasser-Geysire, bei denen durch vulkanische Erwärmung heißes Wasser aus einem Loch in manchmal viele Meter hohen Fontänen nach oben katapultiert wird (DIVEMASTER 83 Island).

Ähnlich kann man sich die Vorgänge
vorstellen, der zur Entstehung der Maare in der
Eifel geführt haben. Allerdings waren hier die Wassermassen
von Gesteins- und Erdschichten bedeckt.
Immer wieder traten Erdverschiebungen auf, an
denen sich Schwachstellen bilden. Dort aufsteigende
Lava traf auf diese Wassermassen, das Wasser
erhitzte sich sehr schnell bis zum Verdampfen.
Unter den Erdmassen konnte aber der Dampf
nicht entweichen, so wie es bei den Geysiren
der Fall ist. Der entstehende Druck entlud sich
irgendwann mit einem Schlag explosionsartig und
schleuderte die darüber liegenden Gesteinsmassen
nach oben weg. Fachleute sprechen hier von einer
„phreatomagmatischen Explosion“, die nicht
weniger spektakulär ist, wie ein Vulkanausbruch.
So entstanden kreisrunde Explosionstrichter mit
einem ringförmigen Erdwall, wie nach einer
Bombenexplosion. Dies ist heute noch besonders
gut am Pulvermaar bei Gillenfeld erkennbar.
Die unter dem Trichter liegenden Magmakammern
sind in sich zusammen gefallen und im Laufe der
Zeit sammelte sich Grundwasser und Regenwasser
in den Trichtern, die nach ihrer Entstehung bis
zu einem Kilometer im Durchmesser und bis zu
150 m tief sein konnten. Damit war ein sogenannter
Calderasee entstanden. Mittlerweile haben viele
Sedimentschichten die Größe und Tiefe reduziert,
etliche Maare sind sogar ganz ausgetrocknet, man
spricht hier von Trockenmaaren….

mehr in divemaster Nr. 88

 

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