Interviews zum Relaunch

Fünf Fragen an:
Dietmar W. Fuchs
Produktion & Marketing

Dr. Friedrich Naglschmid: Dietmar, mit der unterwasser hast Du eines der größten Tauchmagazine der letzten Jahre aufgebaut und 15 Jahre lang verantwortet. Jetzt willst Du am divemaster mitarbeiten? Ist das kein beruflicher Rückschritt für Dich?
Dietmar W. Fuchs: Für mich war und ist der divemaster kein „normales“ Tauchmagazin. Im divemaster vertreten anerkannte Protagonisten der Tauchszene ihre Meinung, erklären, warum sie mit was, wie und wo tauchen und stehen mit ihrem guten Namen dafür ein. In vielen anderen Zeitschriften nehmen die Anzeigenkunden diesen Platz ein und haben damit in den letzten Jahren den Print-Markt nahezu ruiniert. Richtig, die Meinung der divemaster-Autoren ist subjektiv, aber ich bin mir sicher, dass unsere Leser sehr gut selbst entscheiden können, welche Aussage sie mittragen wollen und wo sie anderer Meinung sind. Es ist dieser Austausch zwischen Autoren und Lesern der den divemaster auszeichnet. Kein Wunder, dass viele langjährige Leser mittlerweile auch Autoren sind. Das finde ich gut!

Dr. Naglschmid: Du bist ehrenamtlich als Chefredakteur des VDST-sporttaucher tätig. Siehst Du darin keinen Interessenskonflikt?
Fuchs: Um Gottes Willen nein. Erstens bist Du hier der Chefredakteur und zweitens, Du hast es erwähnt: den VDST-sporttaucher führe ich ehrenamtlich. Ich habe dem Tauchsport in Deutschland viel zu verdanken. Als Chefredakteur des VDST-sporttaucher kann ich den größten (in Deutschland, Anm. d. Red.) und vielleicht engagiertesten Tauchsport-Verband unterstützen. Mit meinem journalistischen Knowhow, das ich mir in mittlerweile über 30 Jahren als Chefredakteur von Tauchsportmagazinen aneignen konnte. Richtig ist, dass ich das jetzt auch, honoriert, im divemaster mache. Richtig ist aber auch, dass der Tauchsport davon profitieren kann, mit zwei ganz unterschiedlichen Magazinen: Im VDST-sporttaucher gebe ich unseren 80.000 Mitgliedern Tipps für mehr Spaß am Tauchsport. Im divemaster geben echte „Divemaster“ ihr Know-How an unsere Leser weiter. Übrigens sind viele der Autoren, genau wie Du Mitglied im VDST und schreiben in Kurzform auch für den VDST-sporttaucher.

Dr. Naglschmid: Du legst viel Wert auf Inhalte und doch baust Du im Layout Seiten auf mit nur einem einzigen Bild. Wie passt das für Dich zusammen?
Fuchs: Im Gegensatz zum Internet müssen unsere Leser für unser Heft zahlen. Dafür dürfen Sie etwas Besonderes erwarten: gut recherchierte Texte seriöser Autoren genauso wie bestes Bildmaterial von einigen der besten Fotografen der Welt.
Beides zusammen wird unsere Leser weiterhin animieren den divemaster zu sammeln–und zu besitzen. Und genau das, den Besitz von etwas Einzigartigem, haben wir dem Internet voraus.

Dr. Naglschmid: Apropos sammeln. Du sammelst Taucheruhren und zeigst das auch. Trotzdem wurde die Uhr vom Computer ersetzt. Bist Du ein Nostalgiker?
Fuchs: Äh ja, warum nicht? Widersprechen will ich Dir trotzdem, denn bei Tieftauchprofilen machen viele Computer überhaupt keinen Sinn mehr, ganz im Gegensatz zur mechanischen Uhr/Tiefenmesser Combo. Die Zeiten ändern sich. Was mir an der Uhrenindustrie darüber hinaus imponiert sind die Unternehmen, die sich für den Erhalt der Weltmeere auch finanziell einsetzen und nicht nur mit Marketingphrasen.

Dr. Naglschmid: Dann sollten wir diesbezüglich weiterhin etwas für die Meere tun?
Fuchs: Ja, wir wollen, wie in den vergangenen Jahren auch weiterhin Umwelt- und Artenschutzorganisationen ein Forum bieten, ihre Anliegen den Tauchern zu erläutern und so dazu beitragen, der Nachhaltigkeit dieser Schutzanliegen zum Erfolg zu verhelfen.

FN


Dietmar W. Fuchs
Vom Tauchlehrer über die Meeresbiologie zum Journalismus hat Fuchs keinen ausgetretenen Pfad benutzt sondern mit viel Kreativität sein Ziel gefunden. Heute verlegt er ein vielfach ausgezeichnetes UW-Fotokunst-Magazin, engagiert sich im Blancpain Ocean Commitment , ehrenamtlich im VDST und arbeitet an Tauchzeitschriften und Webseiten in Asien und den USA mit.

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