PIRATEN

Erzählungen von Daniel Defoe, Jules Verne, Robert Louis Stevenson & Howard Pyle
Von allen Seefahrenden sind sie gefürchtete, die Meere verunsichernde, raubende, brandschatzende und mordende Verbrecher. Sie waren und sind bis in unsere Tage selbstberufene Freibeuter und Seeräuber, von Herrschern geduldete oder zertifizierte Helfer zur Auffüllung der Staatskassen, zur Sicherung der Hoheit über Seewege und ganze Meere, heimliche
Helfer immer dann, wenn es um kriminelle Aktionen, Überfälle oder Terroranschläge auf den Meeren dieser Ozeane geht. Genauso wie ihnen
Furcht und Abscheu von Betroffenen entgegen schlägt, genauso erfuhren sie Verherrlichungen und literarische Anerkennung. Robert E. und Jill P. May stellen in ihrer Einleitung „Wahrheit oder Erfindung? Piraten der
Vergangenheit“ historisch belegte Fakten den Fantasien der Geschichtenschreiber
und Erzähler gegenüber. Sie zeigen dabei auch die Einflüsse dieser Geschichten auf das Spektrum gesellschaftlicher und kultureller Empfindungen und Beurteilungen,
die von Bewunderung bis Abscheu reichen. Diesem spannenden Spiegel
der Geschichte der Piraterie folgen die nicht weniger spannenden Piratengeschichten
der Weltliteratur. Daniel Defoe macht mit „Robinson Crusoe“ den Anfang dieses Geschichtenkaleidoskops.
Jules Vernes führt mit „Die geheimnisvolle Schatzinsel“ den literarischen Geschichtenweg weiter, gefolgt von Robert Louis Stevensons „Die Schatzinsel“ und „Howard Pyles Buch der Piraten“ vom titelgebenden Howard Pyle. Fantasie, Geschichte und Zeitereignisse sind
die Säulen dieser Erzählungen. Alle Geschichten und die Einleitung sind
reichlich einfühlsam illustriert von Michael Custode und eingestreuten
Illustrationen und Gemälden zeitgenössischer amerikanischer Künstler
aus den Tagen der Erstveröffentlichungen. Wie es sich für eine Schatzsuche
gehört, beginnen die jeweiligen Geschichten und ihre Kapitel mit goldenen
Titelseiten, die schwarze Illustrationen tragen. Goldene Schriftzüge
auf dem Cover, dazu ein goldenes Totenkopfsymbol auf dem blutroten
Leinenrücken, stimmen schon von außen in die Piratengeschichten und
ihre Geschichte ein. Biografien der Illustrationskünstler und der Autoren,
dazu ein Glossar der piratischen Begrifflichkeiten schaffen den Rahmen
für diesen außergewöhnlichen literarischen Genuss.

Piraten – Erzählungen von Daniel Defoe, Jules Verne, Robert Louis Stephenson
& Howard Pyle: Piraten, Taschen Verlag Köln, 2024. Hardcover mit Leinenrücken.
392 Seiten, 20,5 x 3,3 x 26,4 cm. Zahlreiche Abbildungen und Grafiken, € 30,00 –
ISBN 978-383658477-7 keine Fremdwerbung.

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